Ist eine Depression erst einmal erkannt, sind die Erfolgsaussichten einer Behandlung gut, wenn auch eine komplette Heilung meist nicht möglich ist. Ähnlich wie bei Erwachsenen gibt es je nach Schweregrad der Depression verschiedene Arten der Therapie.
Bei leichten Depressionen können manchmal schon wenige Psychotherapie-Sitzungen helfen. Bei mittlerer und schwerer Depression ist eventuell ein stationärer Klinikaufenthalt ratsam. Medikamente können auch bei Kindern sinnvoll sein, zum Beispiel begleitend zu einer Verhaltenstherapie. Keine Angst: Antidepressiva sind nicht charakterverändernd und machen nicht abhängig, wie oft noch geglaubt wird. Entscheidend ist, einen erfahrenen Kinderarzt oder einen auf Kinder spezialisierten Psychotherapeuten zu finden.
Ein depressives Kind braucht viel Liebe und häufige positive Bestärkung. Die Eltern sollten ihm Hoffnung geben und Erfolge aufzeigen. Auch Bewegung an der frischen Luft und viel Sonnenlicht können viel bewirken. Bewährt hat sich, mit dem Kind gezielt Aktivitäten zu unternehmen, die ihm früher Spaß gemacht haben. Geduld und Ausdauer sind allerdings gefragt, bis sich ein erster Erfolg einstellt. Gemeinsame Rituale wie Spieleabende oder zusammen essen sind ebenso hilfreich, um dem Kind Geborgenheit und Struktur zu geben. Ganz wichtig ist auch, immer ein offenes Ohr zu haben. Dabei ist entscheidend, dass das Gespräch verständnisvoll und nicht ermahnend ist. Sie sollten ihre Ansichten und Sorgen ihrem Kind gegenüber äußern und Hilfe anbieten, sich aber nicht aufdrängen. Suizidale Äußerungen müssen Eltern immer ernst nehmen. Besteht akuter Grund zur Sorge, können sich Eltern an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden.
Eltern depressiver Kinder sollten aber auch darauf achten, ihr Kind nicht zu sehr in Watte zu packen. Sie sollten ihm kleine Aufgaben zumuten, damit sein Selbstvertrauen wachsen kann, denn depressive Kinder nehmen sich meist nicht als krank wahr, sondern als Versager.